Ballonfahrt Lübeck – Marli-Struckdorf

Ballonfahrt Lübeck am 27.09.2023 Treffen im Drägerpark, das Wetter propper, die Richtung fein: allein wir haben noch Plätze frei. Vom Fleck weg lässt sich Susanne für das Vorhaben begeistern. Zwar nicht sofort, doch als auch noch die Fahrradproblematik elegant gelöst wird, gibt es kein Halten mehr. Manchmal muss man eben spontan sein und wer weiß schon, ob sich solch eine Gelegenheit noch einmal ergibt. Mit moderaten 6 Knoten geht es über die bunte Innenstadt und erst hinter dem Bahnhof steigen wir noch höher, um mit gut 10 Knoten in Richtung Stockelsdorf zu fahren. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass wir heute eine waschechte Flugbegleiterin noch dazu von der Kranich Airline an Bord haben. Nach der obligatorischen Beleuchtungskontrolle am Funkturm gehen wir wieder tiefer. Der 500 Fuß Wind aus Ost hat inzwischen auf 9 Knoten zugelegt.

Wir wollen nach Möglichkeit nördlich der A20 bleiben und steigen wieder etwas höher. 1000 Fuß 300 Grad 8 Knoten passt. Vor einem kleinen Windpark kratzen wir die Kurve und sondieren die Lage. Das Erdenvolk von Reinsbek (Carsten kennt sich bestens aus) ist begeistert, allein die angebotenen Wiesen sind samt und sonders zu klein für unsere inzwischen bei 11 Knoten liegende Geschwindigkeit. Doch hinter dem Hainholz taucht eine größere Grünfläche auf und die Frage, Wiese oder nicht, klärt sich auch bald: „Die perfekte Wiese!“ Die Verfolger, kurz in Sicht, beginnen wir konzentriert die Landeanfahrt.

Wie so häufig steht der Baum vom Dienst im Weg und das gleich zweimal in Folge. Dass Antje mit 82 Jahren noch einmal oben stehend durch die Zweige eines Baumwipfels rauschen würde, hätte sie sich wohl auch nicht träumen lassen. Bei Baum Nr 2 geben wir noch einmal ordentlich Geschwindigkeit ab und nähern uns nun leicht schaukelnd der schier endlosen leicht hügeligen Wiese. Sanft schleift der Korb über die Grasnarbe, um gleich wieder weiter zu schweben. Dienstag: spürbar werden wir langsamer und schweben noch ein Stück.

Ab Mittwoch wird es etwas hoppeliger und an den Folgetagen vom Schweben zu reden wäre übertrieben. Etwa Mitte der zweiten Woche legen wir uns der Hülle folgend am nun leicht ansteigenden Gelände auf die Seite und sind gelandet. Wer aussteigen möchte, kann aussteigen, wer möchte, kann auch drin bleiben, die unteren dann bitte zuerst.


Andreas Kühl