Ballonfahrt Kiel – Wittschap-Wielen

Ballonfahrt Kiel am 4.9. Mit dem Abheben von der gut versteckten Startkoppel lösen sich die Bedenken, die manch einer der Mitreisenden der bisher unbekannten Situation Ballonfahrt entgegengebracht haben mag, buchstäblich in Luft auf. Luft, die uns trägt; Luft, die uns umgibt; Luft, die uns voranbringt – beinah magisch. Immer höher geht es an den Abendhimmel über der Förde. Und nach den Liegeplätzen und Hafenkais kommen nun auch die entfernteren Segelgebiete in Sicht. Doch anders als beim Segeln sind wir und der Wind nicht steuerbar.

Wir nähern uns den Seen um Preetz, das Maislabyrinth davor bleibt rätselhaft. Hinter dem Postsee dann ein paar Wiesen, doch noch ist Luft und Licht und Lust die Reise fortzusetzen. Wir überqueren die Buchten und Halbinseln am Lanker See eine urtümliche Landschaft mit ebenso urtümlichen Tieren. Hinter dem Wald bei Wielen werden wir landen. Eine Landung, die es in sich hat. Über den Wipfeln noch flott unterwegs steuern wir einen schmalen Wiesenstreifen hinter einem Maisfeld an. Auf einer versteckten Wiese dann 3 Alpakas unter uns. Die wechselseitige Überraschung ist ebenso groß wie kurz – vielleicht war´s auch nur Einbildung denken sicher beide.

Doch jetzt kommt das Finale: die überschüssige Geschwindigkeit können wir spurlos an die Maisspitzen abgeben und mit dem Rest rutschen wir nach einem sanften Aufsetzer in den korbgroßen aber trockenen Graben, der unerwartet die Mitte unseres Grünstreifens bildet. Da stehen wir nun gucken erstaunt die Grashalme von der Seite an. Doch mit heißer Luft und Leichtigkeit geht es auf der anderen Seite wieder hinaus. Und als abschließend noch die Ballonhülle, die nun eher einem großen Segel ähnelt, von den Mitfahrern perfekt quer zum Wind abgelegt werden kann gibt es obendrein noch ein echtes Lob des Landwirtes der inzwischen vom nahen Hof herübergekommen ist. Lediglich unsere Verfolgerin hält heute die am Boden gefahrene Route unserer Ballonfahrt Kiel für ausbaufähig. Perfektion und Perfektionismus wie Freund und Feind der Zufriedenheit.     Andreas Kühl