Ballonfahrt Schleswig – Kropp-Havetoft

Ballonfahrt Schleswig 1. Oktober. Ein Sonntag der seinen Namen verdient. Meinen auch die Beauftragten für Flugsicherung auf dem Turm vom Sonderlandeplatz Schleswig-Kropp. Schwieriger Titel, freundliche Menschen und wir dürfen im Windschatten der Bäume auf der Südseite unser Glück versuchen. Heute ist es gut möglichst früh zu starten, denn zum Sonnenuntergang wird der Gradient sich verschärfen und der Wind von Westen her deutlich zunehmen. So haben wir beim Aufrüsten noch mit der durch thermische Böen bewegten Luft zu kämpfen – frische Kaltluft eben. Für die Zuschauer auf der Flugplatzterrasse gegenüber sicher eine fesselnde Vorstellung. Kein weiterer Verkehr, die Luft ist rein und das im Wortsinn.

Nachdem wir die Startfessel gelöst haben hat das Geschaukel ein Ende und langsam und majestätisch driften wir über die nun winkenden Zuschauer stetig steigend nach Norden. Die Horizonte entfernen sich rasch in alle Richtungen, weit kann man schauen – frische Kaltluft eben. Am Himmel werden wir Teil einer luftfahrthistorischen Vorstellung: Clemens, der mit seinem Doppeldecker kurz vor uns gestartet ist fliegt in knapp 1000 Fuß elegante Kreise um uns herum. Farblich perfekt aufeinander abgestimmt hätte diese Begegnung sicher auch vor vielen Jahrzehnten stattfinden können. Leise verabschiedet sich die Maschine über Jagel und mit 16 Knoten nähern wir uns den Türmen von Schleswig.

Unten kommt uns pünktlich ein Güterzug entgegen. Im Verlauf der Fahrt dreht der Wind von SSW über S  auf SSO so dass wir eine großzügige Linkskurve von Kropp über Schleswig bis Havetoft fahren. Zur Halbzeit und am Scheitelpunkt dieser Kurve spielt wie bestellt eine Kapelle vor einem Seecafé an der kleinen Breite – nur für uns. Etwa am Langsee hat uns ein UL eingeholt und verabschiedet sich nach einer Begrüßungsrunde wieder nach Süden. Auch unsere nächste Order wird punktgenau geliefert: eine perfekte Landewiese.   Andreas Kühl